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Haus trotz laufendem Kredit verkaufen: Wie Sie mit Hypothek erfolgreich veräußern

Lion Tönse
Geschrieben von:
Lion Tönse

In unserer neuesten Podcast-Episode widmen wir uns einer Fragestellung, die regelmäßig im Rahmen unserer Diskussionen über Immobilien und Finanzierung aufkommt: Ist es möglich, eine Immobilie zu verkaufen, wenn noch Restschulden aus einem Hypothekendarlehen bestehen? Auf den ersten Blick mag diese Frage einfach zu beantworten sein, doch die Realität ist weitaus komplexer.

Mit dieser Episode möchten wir Licht ins Dunkel bringen und Ihnen helfen, informierte Entscheidungen zu treffen, wenn es um den Verkauf Ihrer Immobilie geht – auch und insbesondere, wenn noch Restschulden bestehen. Tauchen Sie mit uns in die Thematik ein und entdecken Sie, wie Sie Ihre Immobilien- und Finanzierungsziele erfolgreich navigieren können.

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Ablauf eines Verkaufs mit Restschulden

Der Verkauf einer Immobilie mit bestehenden Restschulden ist ein Prozess, der Sorgfalt und Vorausplanung erfordert. Grundsätzlich folgt dieser Prozess den gleichen Schritten wie jeder andere Immobilienverkauf, jedoch mit einigen zusätzlichen Überlegungen, die vor allem die bestehende Hypothek betreffen. Hier ist eine erweiterte Betrachtung des Ablaufs:

Vorbereitung zum Verkauf: Bevor Sie Ihre Immobilie auf den Markt bringen, ist es wichtig, den aktuellen Stand Ihres Darlehens genau zu kennen. Dazu gehört der ausstehende Betrag sowie die Bedingungen Ihres Kreditvertrags. Eine genaue Bewertung der Immobilie ist ebenfalls essenziell, um zu bestimmen, ob der Verkaufspreis ausreicht, um die Restschuld zu decken und möglicherweise noch einen Gewinn zu erzielen.

Beratung mit der Bank: Eine frühzeitige Kommunikation mit der Bank oder dem Kreditinstitut ist unerlässlich. Informieren Sie Ihre Bank über Ihre Absicht, die Immobilie zu verkaufen, und erkundigen Sie sich nach den Bedingungen für eine vorzeitige Rückzahlung des Darlehens. In diesem Schritt sollten Sie auch die Möglichkeit einer Vorfälligkeitsentschädigung besprechen und verstehen, wie diese berechnet wird.

Kaufvertragsgestaltung: Wie bereits erwähnt, wird im Kaufvertrag speziell vereinbart, dass der ausstehende Darlehensbetrag direkt von dem beim Verkauf erzielten Erlös an die Bank geht. Dies schützt sowohl den Verkäufer als auch den Käufer, indem sichergestellt wird, dass die Hypothek ordnungsgemäß abgelöst wird. Der Restbetrag, nach Abzug der Restschuld und möglicherweise der Vorfälligkeitsentschädigung, wird dann an den Verkäufer ausgezahlt.

Abwicklung des Verkaufs: Bei der eigentlichen Abwicklung des Verkaufs arbeiten die beteiligten Parteien – Käufer, Verkäufer, Banken und möglicherweise Notare – zusammen, um sicherzustellen, dass alle finanziellen Transaktionen korrekt abgewickelt werden. Dies beinhaltet die Überweisung des Kaufpreises an die Bank zur Tilgung der Restschuld und die Übergabe des Eigentums an den Käufer nach erfolgter Zahlung.

Abschluss und Übergabe: Nach der erfolgreichen Abwicklung der finanziellen Angelegenheiten und der Ablösung der Hypothek erfolgt der rechtliche Eigentumsübergang auf den Käufer. Die Übergabe der Immobilie kann dann stattfinden, und der Verkäufer erhält den verbleibenden Betrag des Kaufpreises.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass dieser Prozess transparent und unter Einhaltung aller rechtlichen Anforderungen durchgeführt wird. Die Einbindung eines erfahrenen Immobilienmaklers oder Rechtsanwalts kann dabei helfen, den Verkauf effizient und korrekt abzuwickeln, insbesondere bei komplexen Situationen wie dem Verkauf mit Restschulden.

Was ist die Vorfälligkeitsentschädigung?

Die Vorfälligkeitsentschädigung ist eine Gebühr, die von Kreditinstituten erhoben wird, wenn ein Darlehensnehmer sein Hypothekendarlehen vorzeitig zurückzahlt. Diese Situation tritt typischerweise auf, wenn eine Immobilie verkauft wird und der aus dem Verkauf erzielte Erlös dazu verwendet wird, die verbleibende Schuld des Hypothekendarlehens abzulösen. Die Vorfälligkeitsentschädigung dient als Ausgleich für die Zinseinnahmen, die der Bank durch die vorzeitige Rückzahlung entgehen.

Die Vorfälligkeitsentschädigung ist eine Gebühr, die von Kreditinstituten erhoben wird, wenn ein Darlehensnehmer sein Hypothekendarlehen vorzeitig zurückzahlt. Diese Situation tritt typischerweise auf, wenn eine Immobilie verkauft wird und der aus dem Verkauf erzielte Erlös dazu verwendet wird, die verbleibende Schuld des Hypothekendarlehens abzulösen. Die Vorfälligkeitsentschädigung dient als Ausgleich für die Zinseinnahmen, die der Bank durch die vorzeitige Rückzahlung entgehen.

Berechnung und Höhe

Die genaue Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:

  • Die Höhe der Restschuld
  • Die verbleibende Laufzeit des Darlehens
  • Der aktuelle Zinssatz sowie der ursprünglich vereinbarte Zinssatz

In der Regel wird die Vorfälligkeitsentschädigung als Prozentsatz der verbleibenden Darlehenssumme berechnet. Dieser Prozentsatz variiert, liegt aber oft zwischen 1% und 5% der Restschuld. Die genaue Berechnungsmethode und der anzuwendende Prozentsatz sind in den Kreditbedingungen festgelegt und können zwischen verschiedenen Banken und Darlehensarten variieren.

Beispiel zur Orientierung

Nehmen wir als Beispiel an, die Restschuld eines Hypothekendarlehens beträgt 200.000 Euro und die Vorfälligkeitsentschädigung wird mit 2% der Restschuld berechnet. In diesem Fall würde die Entschädigung 4.000 Euro betragen.

Es ist wichtig zu beachten, dass dies lediglich ein vereinfachtes Beispiel ist. Die tatsächliche Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung kann basierend auf den oben genannten Faktoren variieren. Darlehensnehmer sollten sich an ihre Bank wenden, um eine genaue Berechnung der Vorfälligkeitsentschädigung zu erhalten.

Warum will die Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung?

Die Vorfälligkeitsentschädigung stellt für Banken und Kreditinstitute eine wichtige finanzielle Absicherung dar. Der primäre Grund dafür ist der Ausgleich für entgangene Zinseinnahmen, die die Bank erhalten hätte, wenn das Darlehen über die ursprünglich vereinbarte Laufzeit bedient worden wäre. Banken kalkulieren mit diesen Zinseinnahmen nicht nur ihre Gewinne, sondern auch ihre operativen Kosten und Risiken. Die frühzeitige Rückzahlung eines Kredits durchbricht diese Planbarkeit und kann potenziell die Ertragslage der Bank beeinträchtigen.

Möglichkeiten, die Vorfälligkeitsentschädigung zu verringern

Obwohl die Vorfälligkeitsentschädigung oft als fester Bestandteil des Darlehensvertrags erscheint und in vielen Fällen nicht verhandelbar ist, gibt es Situationen, in denen sie möglicherweise reduziert oder sogar ganz vermieden werden kann. Hier sind einige Ansätze und Überlegungen, die helfen können, die Kosten zu minimieren:

  1. Überprüfung des Darlehensvertrags: Es ist essenziell, den Darlehensvertrag sorgfältig zu prüfen. In einigen Fällen können die Bedingungen für die Vorfälligkeitsentschädigung unklar formuliert oder für den Kreditnehmer nachteilig gestaltet sein. Eine genaue Analyse kann eventuelle Unstimmigkeiten oder rechtliche Schlupflöcher aufdecken.
  2. Rechtliche Beratung: Wie bereits erwähnt, kann die Konsultation eines Anwalts oder eines Immobilienexperten mit Erfahrung im Banken- und Immobilienrecht von großem Nutzen sein. Diese Experten können den Vertrag bewerten und beraten, ob und wie eine Reduzierung oder Streichung der Vorfälligkeitsentschädigung möglich ist. Insbesondere in Fällen, wo die Berechnungsmethoden oder Vertragsbedingungen der Bank rechtlich anfechtbar sind, kann eine fachkundige Beratung entscheidend sein.
  3. Verhandlung mit der Bank: In einigen Fällen zeigen sich Banken bereit, über die Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung zu verhandeln, insbesondere wenn die Kundin oder der Kunde eine lange und positive Geschäftsbeziehung mit der Bank hat. Eine offene Diskussion über die finanzielle Situation und die Gründe für die vorzeitige Rückzahlung kann in manchen Fällen zu einer für beide Seiten akzeptablen Lösung führen.
  4. Sonderkündigungsrechte nutzen: Bestimmte Darlehensverträge beinhalten Sonderkündigungsrechte, die es dem Kreditnehmer erlauben, das Darlehen unter bestimmten Bedingungen ohne Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung oder zu reduzierten Kosten zurückzuzahlen. Beispiele hierfür sind besondere Lebensereignisse wie Arbeitslosigkeit, Scheidung oder der Tod des Kreditnehmers. Die genauen Bedingungen und Möglichkeiten sollten im Darlehensvertrag festgelegt sein.
  5. Fehler in der Berechnung der Vorfälligkeitsentschädigung: Manchmal können auch Fehler in der Berechnung der Entschädigungssumme auftreten. Eine unabhängige Überprüfung der Berechnung kann solche Fehler aufdecken und zu einer Anpassung der geforderten Summe führen.

Verrentung mit Restschulden

Die Verrentung einer Immobilie mit Restschulden stellt eine attraktive Option für Eigentümer dar, die ihre Hypothek bis zum Renteneintritt nicht vollständig tilgen konnten und sich mit der Herausforderung konfrontiert sehen, ihre Immobilie möglicherweise verkaufen zu müssen. Diese Option ermöglicht es, die finanzielle Last der Restschulden zu bewältigen, während man gleichzeitig in der gewohnten Umgebung wohnen bleiben kann. Wir beraten Sie hierzu gerne in einem kostenfreien Erstgespräch!

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Häufige Fragen kurz beantwortet

Kann man ein Haus trotz laufender Hypothek verkaufen?

Ja, man kann ein Haus trotz laufender Hypothek verkaufen. Der Verkaufsprozess erfordert allerdings eine sorgfältige Planung und Koordination mit der Bank oder dem Kreditinstitut, das die Hypothek hält.

Was ist eine Vorfälligkeitsentschädigung?

Eine Vorfälligkeitsentschädigung ist eine Gebühr, die von Banken oder Kreditinstituten erhoben wird, wenn ein Darlehensnehmer sein Hypothekendarlehen vor Ablauf der vereinbarten Laufzeit zurückzahlt.

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